Sollten wir etwas Zeit übrig haben, gibt’s noch ein paar Geschichten zum Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Man könnte diesen auch „Zentralverband der Eigenversorgung und Untätigkeit“ nennen.
Dann haben wir uns noch mit dem DIW, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin beschäftigt. Für uns das „Institut für Statistiken und abgedroschenes Geschwätz“.
Ein Referat zum Verband der Elektromontagebetriebe e. V. Halle, der kürzlich jammerte, dass ihm die Mitglieder weglaufen, erübrigt sich. Wir haben dem Vorsitzenden auf den Zahn gefühlt …
Dann war da noch die Handwerkskammer Halle, dessen ehemaliger Präsident Klaus Stroisch uns schon im Winter 2000 negativ aufgefallen war. Stroisch bekam nahezu als erster (neben dem Maler Willi Sitte) unseren noch jungfräulichen Programmentwurf zur fachlichen Kommentierung. Gut geraten! Sie kommentierten nichts.
Seine Nachfolger waren nicht viel besser. Auch dann nicht, als sich Aigner nach mehrmaligem erfolglosen Nachfragen persönlich über den Schreibtisch der verdutzten Vorzimmersekretärin beugte, um seinen bösesten Blick in ihre Augen zu graben. Die Dame war nämlich der Ansicht, uns eine Antwort geschickt zu haben, die uns genügen sollte. Es war aber nur ein viel zu teurer Hochglanz-Geschäftbericht, dem ein völlig nutzloses Anschreiben beilag. Armes Handwerk! Eine Botschaft des Glanzpapiers: „2001 setzte sich die wirtschaftlich schwierige Lage des Handwerks weiter fort. Vor diesem Hintergrund sank die Anzahl der Handwerksbetriebe und der in ihnen Beschäftigten weiter.“
Auf die schriftliche Beschwerde hin, dass die Handwerkskammer nicht eine unserer Fragen beantwortet hat, erhielt die OPD ein weiteres, völlig nutzloses Schreiben des Hauptgeschäftsführers Schlegel, obwohl sich Aigner zuvor in einem persönlichen Gespräch mit dem Referenten von Schlegel eingehend über das OPD-Strategiepapier auseinandergesetzt hatte.
Wir bedanken uns trotzdem für die Anregungen zu einem neuen OPD-Programmpunkt: Zwangsmitgliedschaften in Handwerkskammern lehnt die OPD ab, weil die zwangsweise eingeforderten Mitgliedsbeiträge nicht wesentlich zur Verbesserung der Situation des Handwerks beitragen. Mit ihren Beiträgen finanzieren die Handwerker eine Einrichtung, die sich für die Belange des Handwerks nicht ausreichend genug engagiert.
Dann bemühten wir noch die IHK, Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau. Eine gewisse Frau Dr. Danek, die sich in der Abteilung Volkswirtschaft auskennen will und dort auch ihren Schreibtisch stehen hat, sagte uns erst ein persönliches Treffen zu, dann wieder ab. Wie keck. Über das anfangs freundliche Telefonat zwischen Frau Dr. Danek und Aigner legte sich im laufe der Minuten ein Schleier von Gleichgültigkeit. Der ungezogene Junge stellte wieder und wieder seine ihn bewegenden Fragen. „Ich sehe keinen Handlungsbedarf.“ – entgegnete die Dame trocken. Einer Domina gleich unterdrückte das Weibchen Aigners heiße Sehnsucht auf ihre Meinung zur Sache. Flugs wurde das unterkühlte Telefonat von einer eisigen Stimme jäh unterbrochen: „Für mich ist das Gespräch hier beendet.“ Wie gern hätte Aigner noch ein paar kleine Münzen in den Schlitz geschoben, um dieses Bild einer peitschenschwingenden, barbrüstigen Amazone noch für einige winzige Momente erhalten zu können. Aber da war kein Schlitz. Die Sitzung war zu Ende.
Aus der Satzung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau. §2 Aufgaben der Kammer: „Die Kammer hat als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Belange der Kammerzugehörigen wahrzunehmen und die gewerbliche Wirtschaft zu fördern.“
Unser Fazit: Siehe Handwerkskammer Halle.
Um die Mischung abzurunden, bemühten wir ebenso den ehemaligen Berliner Wirtschaftssenator und Edelkommunisten Gregor Gysi. Wir brachten unsere Sorge zum Ausdruck, dass uns jeden Monat ein zusätzliches, öffentliches Auftrags- bzw. Investitionsvolumen von etwa 1,2 Milliarden € durch die Lappen ginge, wenn die öffentlich bestellten Wirtschaftsexperten (und Altparteien) nicht endlich unseren „Masterplan zur gesamtdeutschen Krisenbewältigung“ diskutierten.
Fehlanzeige. Der sonst so schlagfertige Talker Gysi brachte es nicht übers Herz, sich mit der OPD anlegen zu wollen. Wie gern würde ihm Aigner doch den Handschuh vor die Füße werfen…
Da fällt uns noch eine Geschichte zu unserem „Lieblingsinstitut“, dem IWH (Institut für Wirtschaftsforschung Halle) ein. Präsident Pohl war nicht im Haus, als wir unseren Kaderleiter an deren Pforte postierten. Der entdeckte ein Riesenschild an der Wand. Sah richtig edel aus. Auf diesem Meisterstück eines Kreativen waren die Unterabteilungen des IWH abzulesen. Ein Herr Buscher war demnach der Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt. Nun, dachten wir, müssen wir nicht mehr traurig sein, dass wir nicht mit dem Ersten reden konnten, und baten unterwürfig um einen Termin mit Herrn Buscher.
Dieser, so übermittelte uns die freundliche Dame an der Pforte, „ist sich nicht ganz sicher, ob er der richtige Gesprächspartner für uns sei.“ Wir redeten geduldig auf die Dame an der Pforte ein, so wie ein liebevoller Großvater seiner Enkelin die Grundtugenden erklärt, dass wir uns, wenn Herr Buscher doch Experte für Arbeitsmarkt sei, auch nur über das „400-Euro-Gesetz“ der OPD unterhalten wollen. Da geht’s nur um Arbeitsmarkt. „Vielleicht sollten wir doch lieber mit dem IWH-Präsidenten Prof. Pohl sprechen“ – so Herr Buscher. Nach einigem hin und her, auch weil die freundliche Dame an der Pforte immer unsicherer wurde, gaben wir schließlich entnervt auf.
Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass sich Buscher hinter drei abgeschlossen Türen unter seinem Schreibtisch verschanzte, um das erste Mal in seinem Leben zu beten, dass er bloß nicht mit uns reden müsste. Noch eine Stunde danach hatten wir das schweißgebadete Gesicht von Buscher im Kopf, obwohl wir es nie gesehen hatten…
Wir ahnen wohl, warum man sich nur ungern einer Diskussion mit uns stellte. Aber dennoch. Wer uns einen Gesprächstermin eingeräumt hatte, uns persönlich kennen gelernt hat, wird nichts anderes behaupten können, als dass wir „der Traum aller Schwiegermütter“ sind. Ohne Flags. Das wird auch der heutige Bundesratspräsident Prof. Böhmer bestätigen können, der sogar den Mut hatte, in die „Höhle des Löwen“ zu steigen. Darüber handelt unsere letzte Kurzgeschichte. Lesen Sie weiter…
Neben ungezählten Anhängern anderer Parteien, waren sie nun neugierig oder nur Spione, besuchten auch Landratskandidaten (u. a. im Schlosseroutfit *ggg*) das OPD-Büro, um sich das Programm geben zu lassen. Und wenn sie sich auch noch so sehr verkleideten, wir erkannten sie nahezu alle, ließen es uns aber nie anmerken (Konfuzianismus).
Der prominenteste Besucher war wohl der heutige Bundesratspräsident und Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Prof. Böhmer. Er staunte über unseren Optimismus und Elan. Wir darüber, dass seine heutige Regierungssprecherin Ann-Katrin Berger eine ehemalige „Bild“-Mitarbeiterin ist.
Wie dem auch sei. Aigner schrieb sich daraufhin einige Male mit Böhmer und brachte immer wieder seine Sorgen, die er und die OPD sich um unser Land machten, zum Ausdruck. In seinem ersten Antwortschreiben ging Böhmer überhaupt nicht auf den Terminwunsch ein. Aigner stellte in einem weiteren Schreiben konkrete Fragen zu den OPD-Reformkonzepten. Die OPD wollte wissen, was Böhmer (CDU) von unseren Lösungswegen hält. Böhmers Antwortschreiben kamen zwar immer sehr schnell, das muss gelobt werden, aber die Antworten fehlten. Aigner bot ihm schließlich an, den Posten des Wirtschaftsministers für Null zu machen, bis sich ein messbarer Aufschwung abgezeichnet hätte. Er unterrichtete Böhmer darüber, dass Sachsen-Anhalts Zukunft nicht davon abhängt, wie viele Investoren wir ins Land holen, sondern maßgeblich davon, wie wir mit unseren eigenen Potentialen umgehen. Darin liegt unsere Zukunft …
Daraufhin bekamen wir wieder ein nichtssagendes Antwortschreiben, diesmal von der Staatskanzlei des Landes. Auch nach einem Telefongespräch mit dem Staatssekretär Dr. v. Bose bekamen wir keine Antworten auf unsere Fragen.
…
„Es ist nicht notwendig, dass du aus dem Hause gehst. Bleib bei deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Warte nicht einmal, sei völlig still und allein. Anbieten wird sich dir die Welt zur Entlarvung, sie kann nicht anders, verzückt wird sie sich vor dir winden.“ (Franz Kafka)
Unsere Erkenntnis …
Wenn sich Greenpeace oder der WWF, deren Engagement wir außerordentlich schätzen, für die Umwelt so einsetzen würden, wie oben genannte Interessenvertretungen vorgeben, sich für ihre Mitglieder und Wähler stark zu machen, dann würde es bald keinen gesunden Baum mehr geben. Die Meere wären verseucht und die Luft zum Atmen nicht mehr zu gebrauchen.
Es wird auf höchstem Niveau gejammert und geklagt. Um eigene krisenbewältigende Strategien auszuarbeiten, fehlen den von uns angefragten Institutionen offensichtlich die Talente und der Mut. Das schlimmste und unverzeihlichste ist aber, dass der Großteil der von uns angesprochenen Institutionen oder Politiker nicht einmal den Willen aufbrachte, sich ernsthaft mit unseren Reformkonzepten auseinanderzusetzen.
Unser bisheriger Leitfaden für alles Denken und Tun war nichts anderes als der gesunde Menschenverstand. Und der wiederum ersetzt nicht wenige Weisheiten der Weltphilosophie. Vgl. auch nachfolgenden Text:
Konfuzius sprach: „Du haeltst mich wohl fuer jemanden, der viel gelernt hat und umfassende Kenntnisse besitzt, Zi Gong?“
Jener erwiderte: „Ja – oder ist dem nicht so?“
Konfuzius sprach: „Ganz im Gegenteil: Ich stuetze mich nur auf ein einziges Prinzip, das alles durchdringt: Treue gegen sich selbst und Ruecksichtnahme auf andere.“
Lunyu 15.3 (Kapitel Wei Ling Gong)
Herzog Ai fragte: „Wie muss ich handeln, damit das Volk mir ergeben bleibt?“
Konfuzius antwortete: „Wenn Du aufrechte Menschen ueber die Unehrlichen stellst, wird das Volk Dir folgen. Stellst Du aber unehrliche Menschen ueber die Aufrichtigen, so wird das Volk Dir nicht mehr folgen.“
Lunyu 2.19 (Kapitel Wei Zheng)
Konfuzius sprach: „Wenn man ein Volk mit Regierungsverordnungen lenkt und mit harten Strafen zur Ordnung ruft, so wird es zwar keine Straftaten mehr geben, aber umso mehr Schamlosigkeit.“
„Wenn man seinem Volk mit gutem Beispiel vorangeht und mit Tugend fuehrt, es mit den Regeln der Sittlichkeit zur Ordnung ruft, so wird es keine Schamlosigkeit mehr geben und man wird sich aus Ueberzeugung fuegen.“
Lunyu 2.3 (Kapitel Wei Zheng)
…
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
2 Antworten bis jetzt ↓
1 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 19, 2011 at 16:35
[…] in Industrie- und Handels- oder Handwerkskammern geben, da wir die persönlichen Erfahrungen gemacht haben, dass sich die genannten Kammern nicht wirklich aufrichtig und effektiv für die […]
2 OPD. // Jul 13, 2011 at 18:44
„Halle/Berlin. Dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) droht der Entzug öffentlicher Fördermittel. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft, der das IWH angehört, werde an diesem Mittwoch entscheiden, ob er eine weitere gemeinschaftliche Unterstützung des einzigen Wirtschaftsforschungsinstitutes in den neuen Ländern empfehlen will, sagte ein Sprecher der Gemeinschaft am Dienstag.
Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung hat das IWH bei der jüngsten Überprüfung der Förderwürdigkeit schlecht abgeschnitten. Sachsen-Anhalts Wissenschaftsministerin Brigitta Wolff (CDU) schlägt bereits Alarm: „Wir haben mit dem IWH tatsächlich ein Problem“, sagte sie. Das Institut erhält jährlich fünf Millionen Euro von der öffentlichen Hand, je zur Hälfte vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt.“
http://nachrichten.lvz-online.de/leipzig/wirtschaft/iwh-in-halle-droht-entzug-von-foerdergeldern/r-wirtschaft-a-97115.html
Die OPD hätte den Laden (IWH) längst dicht gemacht. Alles nichtsnutzige Schwätzer und Steuergeldvernichter (Stimmvieh für die jeweils regierenden Parteien).